Vom 29.06.2017 bis zum 26.07.2017
Im Sommer an die Ostsee.
Wie so vieles, wurde uns auch das Kinderzentrum Pelzerhaken von einer betroffenen Familie, sowie einer Therapeutin wärmstens ans Herz gelegt. Wir haben umgehend Kontakt mit Silas Arzt und unserer Krankenkasse bezüglich der Kostenübernahme aufgenommen. Von Seiten der Krankenkasse hieß es, das Zentrum sei ein reines Krankenhaus und wir benötigten lediglich eine Krankenhauseinweisung vom Arzt, welches diesbezüglich ebenfalls kein Problem darstellte. HURRA endlich mal was ohne Bürokratie und wir haben uns schon Sachen packen gesehen. Weit gefehlt!!
Nach gut einem Jahr Wartezeit und mehreren Telefonaten konnte Silas mit seiner Mutter auf der Station 4 ins "Mauseloch" aufgenommen werden.
Während des Aufenthaltes sollte an der selbstständigen Nahrungsaufnahme sowie an der Entwöhnung der Flüssigkeitsaufnahme mittels Spritze gearbeitet werden.
Krankengymnastik, Ergotherapie, Spielzimmer, Austausch, frische Ostseeluft und einiges mehr standen ebenfalls auf unserem Programm.
Beim Essen gab es wenig Probleme, Silas konnte bereits nach kurzer Zeit, nach seinen Möglichkeiten, mit den Händen vorbereitete kleine Stücke Brot zum Mund führen.
Die Flüssigkeitszufuhr über diverse Trinkbecher gestaltete sich über den Aufenthalt äußerst schwierig. Jeder Schluck Wasser war einfach zu schnell für Silas. Trinken ist ein äußerst komplexer Vorgang. Mund auf, Mund zu, Zunge formen, schlucken usw. Aufgrund seiner Hirnschädigung, konnte Silas zu diesem Zeitpunkt diesen Vorgang nicht in der dafür nötigen Geschwindigkeit bewältigen. Die Flüssigkeit wurde angedickt um die Fließgeschwindigkeit massiv zu reduzieren und siehe da, so hat es ganz ordentlich geklappt.
Das Sprichwort „Der stete Tropfen höhlt den Stein“ traf auch auf Silas zu.
Wir haben nicht aufgegeben und haben bis zu seinem Tod, mit einer seiner Logopädinnen am Wohnort, am Trinken gearbeitet. Silas war so weit, dass er mit und teilweise schon ohne Hilfe, aus einem seiner Becher ganz normale Flüssigkeit zu sich nehmen konnte.